Das Schwarz und Weiss der Nonnengänse
Die schwarz-weiße Nonnengans, oder auch Weißwangengans, verdankt wie viele Tiere ihren Namen dem Aussehen. Mit ihrem weißen Gesicht und schwarzen Nacken und Hals erinnert sie an die traditionelle Tracht einer katholischen Nonne. Dabei gibt es keine Farbunterschiede zwischen den Geschlechtern. Der Zugvogel findet sich vor allem im Grasland an Flüssen, Seen und Deichen, wo in Gras, Wasserpflanzen und Insekten fette Nahrung zur Verfügung steht. Diese schweren Pflanzen sind sehr wichtig für die Gänse damit sie Fettreserven anlegen können.
Die Nonnengans und deren unterschiedlichen Ausprägungen
Heimisch ist sie in nördlicheren Gebieten, wobei sie im Sommer in Grönland, der Arktis, Sibirien oder Norwegen am Meer brütet und sich auf ihrem Weg ins Winterquartier nach England, Holland und Belgien in den saftigen Wasser- und Flusslandschaften Norddeutschlands tummelt.
Ende Mai beginnt die Brutzeit. Dann legen die ca. 2 kg schweren und bis zu 70 cm großen Gänse 4 bis 6 Eier. Danach dauert es etwa 25 Tage bis sie ihre Jungen ausgebrühtet haben. Dies geschieht meist in kleinen Kolonien mit ca. 50 Vögeln auf Klippen oder Inseln, die einen ausreichenden Schutz gegen Eierdiebe und natürliche Feinde wie Fuchs und Möwe bieten.
Mit ihren Jungen ziehen die Vögel später wieder über den Norden Deutschlands hinweg. Vor allem an Flüssen, wie der Elbe findet man die schwarz-weißen Nonnengänse dann sehr häufig.
Viele Nonnengänse schwören ewige Treue
Hat sich erst einmal ein Nonnengänsepaar gefunden, dann bleiben die Tiere lebenslang zusammen. Meist kehren die Vögel sogar jedes Jahr zum selben Brutplatz zurück, den sie während des Brütens mit einem Kotring markieren und somit in der folgenden Brutzeit gut erkennen, da sich auf dem Kot eine grüner Pflanzenring gebildet hat, der von der Luft aus hervorragend sichtbar ist. Abgesehen von dieser Zeit ist die Nonnengans in ihrem Sozialverhalten ein sehr geselliger Vogel, der gerne in großen Schwärmen umherzieht und sich auch gerne anderen Gänsearten anschließt. Ihr Ruf ist im Einzelnen einsilbig und schrill. In großen Schwärmen hört er sich wie Hundegebell an.
Die Nonnengans gibt es ausschließlich im europäisch-russischem Raum. Die Europäische Union hat hier ihre Verantwortung erkannt und die zwar nicht vom Aussterben bedrohte, aber doch recht seltene Gänseart zu ihrem Schutz und für ihren Erhalt auf die Vogelschutzriechtlinie gebracht. Dieser hohe Schutzstatus soll der Gans weiter ausreichend Lebensraum und Nahrung garantieren. Nachdem der Bestand in den 1950er Jahren sehr dezimiert war, gilt er inzwischen als völlig ungefährdet.
Bildnachweis:
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